Editorial zu Ausgabe 1/2010
Abstract
Liebe Leserinnen und Leser!
Wir freuen uns, Ihnen die Ausgabe 1/2010 der Zeitschrift Inklusion Online pr?sentieren zu d?rfen. Diese Ausgabe ist dem Themenschwerpunkt ?Lebenswelten von Erwachsenen? gewidmet. Die verschiedenen Beitr?ge befassen sich mit Fragen der beruflichen Integration, mit dem ?bergang in das Erwachsenenalter und mit bindungstheoretischen Impulsen f?r eine inklusive P?dagogik.
So nimmt J?rg Bungart von der Bundesarbeitsgemeinschaft f?r Unterst?tzte Besch?ftigung (kurz BAG UB) in seinem gleichnamigen Beitrag eine Standortbestimmung des Konzepts der Unterst?tzten Besch?ftigung vor ? dies vor dem Hintergrund der gesetzlichen Neuregelung im ? 38a des SGB IX. Das in ?sterreich eingef?hrte Konzept der Integrativen Berufsausbildung stellen Petra Pinetz und Wilfried Prammer in ihrem Beitrag vor. Sie stellen die gesetzlichen Grundlagen dar und berichten erste Evaluationsergebnisse dieses im deutschsprachigen Raum einmaligen Angebots. Gottfried Wetzel pl?diert f?r die Einf?hrung eines Qualit?tsmanagements im Bereich der beruflichen Integration von Jugendlichen mit sonderp?dagogischem F?rderbedarf. Er begr?ndet dies vor allem mit der Un?bersichtlichkeit des ?Ma?nahmendschungels? in diesem Bereich, die unter anderem auf das Fehlen transparenter Qualit?tskriterien dieser Angebote zur?ck zu f?hren sei.
Der Beitrag von Gerlinde Uphoff, Olga Kauz und Yvonne Schellong erweitert die Thematik um die weiter gefasste Frage des ?bergangs in das Erwachsenenleben. Die Autorinnen berichten ?ber ein Bildungsangebot f?r junge Menschen mit einer geistigen Behinderung, das sich die F?rderung der Autonomie der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ? und damit die Verbesserung ihrer sozialen Teilhabechancen ? zum Ziel gesetzt hat. Ute Fischer legt in ihrem Beitrag die Bedeutung bindungstheoretischer Erkenntnisse f?r eine inklusive P?dagogik dar. Sie bezieht sich dabei nicht nur auf fr?he Entwicklungsprozesse, sondern sie zeigt auf, dass die Sicherung der von der Bindungstheorie beschriebenen menschlichen Grundbed?rfnisse auch bei Erwachsenen gew?hrleistet sein muss, um ein befriedigendes Miteinander m?glich zu machen.
In der Rubrik Kontrovers ver?ffentlichen wir die Auseinandersetzung von Miriam Sonntag mit der von Christian Huber vorgelegten Studie? zur sozialen Integration von Kindern mit sonderp?dagogischem F?rderbedarf im Gemeinsamen Unterricht: ?Gemeinsam nicht einsam!?, so ?berschreibt sie ihre methodologisch und konzeptuell begr?ndete Kritik.
Neu eingerichtet haben wir die Rubrik Netzwerke. Hier wollen wir auf den Umstand reagieren, dass sich viele Institutionen auf den Weg zur Inklusion gemacht haben, sie aber in ihrer Region damit oft noch relativ einsam dastehen. H?ufig fehlt die M?glichkeit zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch. Interessierten Einrichtungen m?chten wir hier das Angebot machen, sich auf unserer Seite mit ihren Konzepten (und offenen Fragen) vorzustellen und auf die Suche nach B?ndnispartnern zu machen. Er?ffnen m?chten wir diese Reihe mit der Eugen-Kaiser-Schule, einer Berufsschule im hessischen Hanau, die auf der Suche nach einem ?kritischen Freund? ist.
Aufgrund ihrer nationalen und internationalen Bedeutung m?chten wir die Ausgabe schlie?en mit einem Bericht ?ber die Globale Konferenz ?Return to Salamanca: Confronting the Gap ? Rights, Rethoric, Reality??, den uns Thomas Barow freundlicherweise zur Verf?gung gestellt hat.
Ausblick auf die Themenschwerpunkte der kommenden Ausgaben:
- Internationale Perspektiven der Inklusion
- Inklusion in der Elementarp?dagogik
- Armut und Inklusion