Migrationsgesellschaftliche Differenz am ?bergang in die berufliche Bildung ? Anmerkungen zur Thematisierung von natio-ethno-kultureller Zugeh?rigkeit

Abstract

Ausgehend von der seit Jahren signifikant geringeren Ausbildungsbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund beleuchtet der Beitrag die Thematisierung von natio-ethno-kultureller Differenz in wissenschaftlichen Studien zum ?bergang Schule-Beruf ?lteren und j?ngeren Datums. Dabei wird die Thematisierung von Migrationsmerkmalen als eigenst?ndige Benachteiligungsdimension problematisiert, da dies homogenisierende Gruppenkonstruktionen beg?nstigt und eine Defizitsicht auf die faktisch h?chst heterogenen Lebenslagen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund tradiert. Wissenschaftliche Diskurse markieren die Jugendlichen nicht nur h?ufig vorschnell und zum Teil auf empirisch fragw?rdiger Basis als ?Migrationsandere?, sondern best?tigen zugleich unbeabsichtigt genau diejenigen Argumente, welche Ausbildungsbetriebe bei der Selektion von Jugendlichen mit Migrationshintergrund geltend machen. Der Beitrag pl?diert vor diesem Hintergrund f?r einen Perspektivwechsel: Statt die Ursachen f?r Bildungsbenachteiligung in vermeintlichen Besonderheiten von migrantischen Jugendlichen zu suchen, sollte sich die Forschung st?rker mit der Inklusionsf?higkeit des Systems der beruflichen Bildung befassen und dabei unterschiedliche Benachteiligungsdimensionen in ihrem Zusammenspiel ber?cksichtigen.