Die Bedeutung allgemeindidaktischer Ans?tze f?r Inklusion
Schlagworte:
Allgemeine Didaktik, Inklusion, Unterricht, Unterrichtsplanung, Individualisierung, Mitbestimmung, BildungAbstract
Immer wieder wird konstatiert, dass eine eigene Didaktik f?r Unterricht in inklusiven Settings nicht notwendig sei, da inklusive Lerngruppen letztendlich nichts anderes als besonders heterogene Lerngruppen sind. Entsprechend gelten allgemein anerkannte und empirisch abgesicherte Merkmale guten Unterrichts (vgl. Meyer 2004) auch f?r inklusiven Unterricht (vgl. Textor 2007): Beispielsweise werden f?r inklusive Settings offene Unterrichtsformen und Binnendifferenzierung als notwendig erachtet (vgl. Jaumann 1996; Gehrmann 1997, 123 ff.; Wocken 1998, 40; Myschker 1999, 265 f.; Lersch 2001, 75 ff.; Feuser 2002, 284); beides gilt ebenfalls als Merkmal f?r guten Unterricht in allen Schulformen, von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe und Berufsschule (vgl. H?rlein 1997; Paradies 2003; Bosse 2003; Meyer 2004, 86 ff.; Klafki/ St?cker 2007). Ein zweites Argument, das gegen eine spezielle inklusive Didaktik spricht, ist, dass in der derzeitigen Praxis integrative bzw. inklusive Lerngruppen in einem Gro?teil der Zeit von Lehrkr?ften unterrichtet werden, die keine sonderp?dagogische Ausbildung haben und von denen anzunehmen ist, dass sie ausschlie?lich allgemeindidaktische Modelle zur Unterrichtsplanung kennen (vgl. Textor 2007). Es ist daher sinnvoll, in der Lehrerausbildung f?r Regelschullehrkr?fte verbreitete allgemeindidaktische Modelle daraufhin zu untersuchen, inwiefern sie auch f?r die Planung und Analyse von Unterricht in inklusiven Lerngruppen geeignet sind.Zu diesem Zweck werden in diesem Artikel zun?chst kurz besondere Merkmale inklusiver Lerngruppen beschrieben sowie einige Kriterien abgeleitet, die an didaktische Modelle angelegt werden k?nnen, um deren Eignung f?r inklusiven Unterricht zu beurteilen. Hierzu wird u. a. der Index for Inclusion (Booth/ Ainscow 2011) herangezogen. In einem weiteren Schritt werden mit der lerntheoretischen Didaktik (Heimann/ Otto/ Schulz 1977) und kritisch-konstruktiven Didaktik (Klafki 2007) zwei sowohl in Lehrb?chern (z.B. Peter?en 2001; Kiper/ Meyer/ Topsch 2008; Jank/ Meyer 2008) als auch in der Praxis weit verbreitete Modelle auf ihre Eignung f?r inklusive Settings untersucht. Abschlie?end werden in einem Fazit beide Modelle miteinander verglichen.