Inklusive Kunstp?dagogik ? potenzial- und differenzaffin
Abstract
Dieser Beitrag bezieht die Diskurse der soziologischen Ungleichheitsforschung (Bildungsungleichheit) und der Soziologie sozialer Probleme (Bildungsgerechtigkeit) auf den Kontext der Kunstp?dagogik, um ein gemeinsames Begriffsverst?ndnis inklusiver P?dagogik weiterzuentwickeln, welches auf dem Feld der Kunstp?dagogik wirksam wird. Etablierte kunstp?dagogische Begrifflichkeiten wie ?Outsider Art? oder ?Art brut?, die auf eine naive und antiakademische ?sthetik verweisen sollen, weisen darauf hin, dass auch die Kunstp?dagogik auf eine lange Tradition separierender F?rderung einerseits (Bildungsungleichheit) und einer ungerechten Verteilung k?nstlerischer und ?sthetischer Bildung andererseits (Bildungsgerechtigkeit) aufbaut. Vor diesem Hintergrund eignet sich das Prinzip der Teilhabegerechtigkeit als bildungsbezogenes Konzept, welches als Orientierungsrahmen f?r eine inklusive Kunstp?dagogik verstanden werden kann. Dies erweist sich gerade dann als sinnvoll, wenn es nicht prim?r um die Verteilung von Ressourcen gehen soll, sondern um die Entwicklung von Potenzialen, die eine umf?ngliche Bildungsteilhabe erm?glichen. Demnach scheint f?r die Fragen einer inklusiven und bildungsgerechten Kunstp?dagogik eine Theorieperspektive angemessener, die auf die auf die Entfaltung der Ressourcen von Lernenden zur Verwirklichung von Lebenszielen zielt. Eine potenzialorientierte Ausrichtung in der heterogenen Gemeinschaft kann dabei als Antwort auf die Frage eines konzeptionellen Ansatzes inklusiver Kunstp?dagogik verstanden werden. St?rkenorientierte diagnostische Instrumente und didaktische Konzepte sowie potenzialorientierte Interaktionsformen und Haltungen von Lehrkr?ften werden zur Umsetzung einer inklusiven Kunstp?dagogik zentral gestellt.