Offene Fragen und Dilemmata bei der Umsetzung der UN-Konvention

Abstract

Mit der Ratifizierung des ?bereinkommens der Vereinten Nationen ?ber die Rechte von Menschen mit Behinderungen sowie dem dazugeh?rigen Fakultativprotokoll (BRK 2006) haben sich viele Staaten verpflichtet, ein ?inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen? zu gew?hrleisten und ab sofort schrittweise umzusetzen. Behinderte Menschen d?rfen ?nicht vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden?, sondern sollen ?gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben? (BRK 2006, Artikel 24), lernen k?nnen. Dies bedingt eine Schule f?r alle, mit allen Konsequenzen. Der gemeinsame Unterricht ist aber immer noch mit vielen Unsicherheiten verbunden wie z.B. der Frage nach den Grenzen des gemeinsamen Lernens, der ausreichenden Leistungsf?rderung nichtbehinderter Kinder, dem sozialen Stellenwert beeintr?chtigter Kinder, der Integration in Gymnasien, der Belastbarkeit nichtbeeintr?chtiger Kinder und LehrerInnen, den Kosten, etc. In diesem Artikel sollen diese Fragen und Dilemmata aufgegriffen und so weit wie m?glich auf der Basis bisheriger Evaluationsergebnisse gemeinsamen Unterrichts beantwortet werden. Letztendlich m?ssen Professionelle aber auch damit Leben (lernen) k?nnen, dass nicht auf alle Fragen endg?ltige Antworten gefunden werden k?nnen, dass das Leben in einer multikulturellen und vielf?ltigen Gesellschaft von Dynamiken und dialektischen Spannungen gekennzeichnet ist und Integration/Inklusion nie endg?ltig erreicht werden kann, sondern Tag f?r Tag neu erarbeitet, neu gelebt werden muss. Der Artikel basiert auf Kapitel 6 des Studienbriefes ?Integrative Didaktik? des Fernstudienganges INTEGRATE! der universit?ren Fernstudien Schweiz (Feyerer 2010), der Nachdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der FS-CH.